Abschied von Rosemarie Stocker - Rottensteiner Wirtin

 

     Kein halbes Jahr ist vergangen, seit wir uns vom Rottensteiner Wirt, Albert Stocker vlg. Moser, verabschieden mussten. Jetzt ist auch seine Gattin Rosemarie gestorben, die gute Seele des Hauses (geb. 1.1.1941 - gest. 21.11.2020).....

 

 

.....sie war nicht nur für die Familie da, nein, sie war neben ihrer schweren bergbäuerlichen Arbeit auch für andere da, sei es für Wanderer, Jäger oder Forstarbeiter, die gerne bei ihr zukehrten oder für die vielen Urlauber und einheimischen Gäste, die ihre hervorragende Brettl-Jause genossen und ihre sprichwörtliche Gastfreundschaft geschätzt haben.  Aber auch bei Kultur - und Vereinsveranstaltungen war sie immer hilfreich zur Stelle.....

 

 

.....alle, die sie kannten, verlieren in ihr einen liebenswürdigen und stets hilfsbereiten Menschen, den sie so schnell nicht vergessen werden.

 

 

       Das Gedicht, das praktisch einen Lebenslauf von ihr darstellt und in Mundart geschrieben ist, entstammt der Feder von unserer Mundartdichterin Christa Marketz.

 

LIABE MAMA !

 

Åls erstn Hålt in mein`jungen Leben

håst mir dei Liab und a Hamat gebn.

De erstn Schrittlan ån deina Hånd---

so san mir gwåndat durch mei schians Kindalånd!

Mit`n Papa håst vabråcht 52 Ehejåhr:

Ålleweil zåmmhåltn - a glückliches Påar !

Harmonie wår enk wichtig in euan Leben,

dås „DU“ wår für enk groaß gschriebn

im Nehmen und im Gebn !

Wås enk zåmmgschwaßt håt,

wårn dås Gåsthaus und de Låndwirtschåft:

Håbt`s ålls gmastat mit eigena Kråft!

In åller Früah aufstiahn-

werkln bis eine in de Nåcht -

Håbts viel Stundn mit Zuversicht

und in Dånkbårkeit vabråcht.

Enkare Viecha send gediehen unta deina

Fürsorg`so guat,

ah da Umgång mit deine Bluamen und Felder

is dir glegn im Bluat !

Wår gånz gleich,wånn ah gånz spåt

noch Gäst send kemmen,

du wårst glei parat mit`n

 weißn Aufzug ,dein`schönen!

Håst aufgekocht für ålle –

wår egal,zu wås für ana Zeit,

und trotz da vieln Årbeit håt di noch

a bissl Dischgariern mit de Gäst ålleweil gfreit !

Urlauber und Gäst send kemmen ausm gånzn Lånd,

jå, dei luftiger Kaiserschmårrn wår

bis Deutschlånd und Holland bekånnt!

 

Aus eigener Produktion wår de guate Jausn

mit gsunde ,wertvolle Såchn,

dås åll`s håst du vaståndn,selba ze måchn !

Bei da Bergweih`,bei Schirennen,

Familienfeiern  und mehr –

Du zaubast für 100 Leit a wundavoll`s Essn glei her !

Organisiern fürs Dorf wår dei Stirkn und dei Pläsier,

Bastel-,Tånz – und Nähkurse !

Dås wår recht viel,kimmt mir ehrlich vür !

Ah mit dein `seelischn Einsåtz

und deina Begåbung im spirituellem Denkn

tuast, wånn`s den Leuten schlecht gången is,

dei Mitgefühl schenkn !

Noacha håt uns  müassn da Papa valåssn,

dås Leben haßt uns weitagiahn

allan auf unsrar Stråßn !

Es kimmt mir vür,ohne di tuat`s da Papa nit daleidn:

Ah im Himml måg er nit ohne di bleibn.

Hiaz is nix mehr schwar - ålls is so leicht :

Bade håbt`s enka Ziel

 ba unsarm HERRGOTT erreicht!

 

  Begrenzt is dås Leben –

De LIAB bleibt bestiahn!

I tråg ENK im Herzn:

DÅNKSCHIAN  -

Mei Leben mit enk

 

wår reich und schian !