Rücktritt von Gesundheitsminister Rudolf Anschober - 13. April 2021

       

    Am Di. 13. April 2021, gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bekannt. Sein Ressort umfasste nicht nur Gesundheit, sondern auch Pflege, Soziales und Konsumentenschutz, also ein verantwortungsvolles und seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie meines Erachtens sicherlich das schwerste Ministeramt.

 

     In seiner bewegenden Abschiedsrede, die auch den Politikern der Opposition, aber auch dem Koalitionspartner zu denken geben sollte, legte er die Gründe dar, die schlussendlich zu seinem Ausscheiden aus der Regierungsmannschaft führte. Offen und ehrlich, wie es eben seinem Wesen entsprach, schilderte er seinen angegriffenen Gesundheitszustand, der sich in der letzten Zeit immer mehr verschlechterte und sich dadurch nicht mehr in der Lage sah, dieses verantwortungsvolle Amt mit 100% auszuüben....

 

 

.....ihm, der sich nach bestem Wissen und Gewissen  für sein Amt einsetzte, kann man es glauben, dass er seit Ausbruch der Pandemie keinen einzigen freien oder sorglosen Tag gehabt hat. Es war für alle Neuland und bei der Bewältigung all derer, immer wieder neu auftauchenden Probleme, wurden auch Fehler gemacht. Er aber war ein Politiker, der Fehler auch zugegeben hat, aber immer versuchte, in den schwierigsten Situationen das Beste daraus zu machen. Dabei wurde er von seinem Koalitionspartner sehr oft allein im Regen stehen gelassen, wöchentlich mit zum größten Teil unberechtigter Kritik und Rücktrittsaufforderungen der Opposition drangsaliert, in einer beschämenden und beleidigenden Art und Weise, die sehr viel über den Charakter dieser Oppositionspolitiker verrät. Und ausgerechnet diese Mandatare bzw. Klubobmänner bzw. Frauen zollen diesem grundehrlichen Politiker jetzt höchsten Respekt und Anerkennung für seine Arbeit und Offenheit. Also heuchlerischer geht es nicht mehr.....

 

.....die jetzige Oppositionspolitik besteht nur mehr aus unerträglicher Kritik an der Regierungsarbeit, alles, was die Regierung beschließt, wird reflexartig als Murks abqualifiziert, aus jeder Mücke wird ein Elefant gemacht, ein Untersuchungs(stellungs)-Ausschuss  jagt den anderen (Hobby von Krainer (SPÖ) u. Krisper (NEOS), aus der Ibiza-Affäre (FPÖ) wird ein ÖVP-Skandal gemacht, Skandalisierungen bei Postenbesetzungen betrieben (war bei früheren Regierungen genauso (SPÖ), Spaltung der Gesellschaft durch Corona-Leugnern und Teilnahme an verbotenen Demonstrationen,(FPÖ) Schlechtmachen des politischen Gegners um jeden Preis, Pressekonferenzen der Regierung als Show abtun und selbst im ORF III-Fernsehen mindesten 2x in der Woche in Pressekonferenzen mit Kritik und Unterstellungen aufwarten usw. - Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen – an der jetzigen Situation ist nur einer schuld, egal ob zu Recht oder Unrecht, es ist – erraten – Bundeskanzler Sebastian Kurz. Der von der Opposition gebetsmühlenartig vorgetragene Spruch „Kurz muss weg“ ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.

 

    Eines möchte ich abschließend schon noch klären – wenn jemand glaubt, ich wäre ein glühender Anhänger der jetzigen Regierung, den muss ich leider enttäuschen. Ich schaue mir immer zwei Seiten an und bilde mir dann ein Urteil. Aber Hand auf’s Herz, von solchen Leuten, die in dieser schweren Zeit aus politischem Kalkül auf den Zusammenhalt pfeifen, der aber gerade jetzt so wichtig wäre, möchte ich nicht regiert werden, da ist mir ein Rudi Anschober trotz des einen oder anderen Fehlers und der in seiner Arbeit an seine gesundheitlichen Grenzen ging, hundertmal lieber.

                                                                                                        "Der Beobachter"